Heidenfest 2013 Berlin - Live Review

Heidenfest 2013 Berlin Titel

Es begab sich, um den ersten Oktober Anno 2013 herum, dass Kirchen-Ungetreue - anders gläubige Menschen - sich in Berlin auf den Weg machten, um bei einen heidnischen Gelage der Trunksucht und dem Pagan Metal zu frönen.

Dafür hatten sich - auch in diesen Jahr - fünf Metal Bands der Heidenfest Tour angeschlossen. Natürlich sehr zur Freude der feierfreudigen Fans.

Frosttide
Suidakra
Equilibrium
Turisas
Ensiferum

War das Heidenfest auch 2013 ein Erfolg in Berlin? Das wird der Konzertbericht wohl aufzeigen. Also schön weiter lesen!


Halbwegs pünktlich - gegen 18 Uhr - wurden die Tore des Berliner Postbahnhofes geöffnet, um die doch schon recht zahlreich Erschienenden herein zu lassen.
Aber noch ausreichend Zeit um sich mit Getränken zu versorgen für die erste Band.

Frosttide

Mit 10 Minuten Verspätung und recht vollen Saal ging es los.

Die jungen Mitglieder der finnischen Band erweckten wohl durch ihr - in diesen Jahr veröffentlichten - Debüt Album "Awakning" Aufmerksamkeit und wurden noch für die Tour verdingt... Zu Recht!
Melodic Death mit mit einer Brise Viking Metal - so könnte man ihre Musik wohl einordnen.
Passend fürs Heidenfest und gleich ein Stimmungsmacher der von den Metalheads vor der Bühne gut angenommen und mit Stimmung, von Anfang an, belohnt wurde.

Einzig der Sound des Postbahnhofes fiel bei ihnen noch sehr negativ auf - dazu zusammenfassend am Schluss mehr, sonst müsste man das bei jeder Band neu erwähnen!
Der Keyboarder hatte auch am gleichen Tag Geburtstag und wurde mit einen "Happy Birthsday" vom Publikum dafür bejubelt.

Eine viel versprechende Band von der man sicher noch Einiges hören wird, gerade Live auch ein Erlebnis.

Frosttide Heidenfest 2013Frosttide Heidenfest 2013Frosttide Heidenfest 2013

Gerade mal 10 Minuten Umbauphase für die nächste Band die man etwa in der gleichen Musikkategorie einordnen kann.

Suidakra

Wohl so in den 90ern gegründet, merkte man ihnen die Erfahrung auch an. Bühnen-sicheres Auftreten, gute Songauswahl - das freut den geneigten Heiden und da geht er richtig ab - Fangesänge und Moshpit inklusive.

Man sagt den Berliner Publikum ja immer nach, es sei etwas schwer zu knacken und verhalten, was aber bei einen Heiden- oder Paganfest, nie wirklich auffällt. Dort feiern die Fans wirklich von Anfang an mit. Schön ist es... denn so macht es doch am meisten Spaß!

Suidakra Heidenfest 2013Suidakra Heidenfest 2013Suidakra Heidenfest 2013

Wieder nur eine kurze Umbauzeit und schon enterten die Mannen - und Frau - von Equilibrium die Bühne.

Equilibrium

Das ist doch Pagan Metal, wie er sein muss! Schlachtgesänge, Met Anbetung mit ruhigeren, epischen Phasen - so soll es doch sein!

Auch nach dem Sänger Wechsel 2010 bleiben sie hörens- und sehenswert!

Live - natürlich auch durch die Metalheads vor der Bühne - ein wahrer Genuss - und reaktionsstark, wie ein Horn Met ins heiße Feuer!

Um die 50 Minuten Metal Party - Das nennt man Stimmung mit großen S!
Hätte mal noch locker eine halbe Stunde länger gehen können - wenn´s nach der Fanbegeisterung geht.

Equilibrium Heidenfest 2013Equilibrium Heidenfest 2013Equilibrium Heidenfest 2013

Der nächste Umbau zog sich etwas länger - die finischen Kriegsgötter wollten wohl auch gut angemalt erscheinen.

Turisas

Kaum waren die ersten Anzeichen des Auftritts zu erkennen - Dunkelheit - Stille - füllte sich der Konzertsaal in Sekundenschnelle. Man spürte noch die Anspannung und Freude der Fans - die vor allem eines wollten: die von Equilibrium auf den Siedepunkt gebrachte Feier, fortsetzen.

Und dann?

Ein Midtempo Song nach den anderen! Keine richtigen Kracher mehr, obwohl Turisas diese doch in ihrem Repertoire haben!
Warum sabotiert man seinen eigenen Auftritt so?

Selbst Gassenhauer wie "Rasputin" wurden nicht zelebriert. So etwas erwartet man doch auf einer Heidenfest Tour!

Die Spielzeit von knapp einer Stunde war ja ok, aber experimentelle Auftritte können sie doch bei ihren Einzeltouren testen.
Selbst bekennende Turisas Fans waren von dem Auftritt nicht wirklich begeistert.

Turisas Heidenfest 2013Turisas Heidenfest 2013Turisas Heidenfest 2013

Zum Glück hatte man in der nächsten, doch recht langen Umbauphase genug Zeit sich den fahlen Beigeschmack des Auftrittes aus dem Gedächtnis zu spülen und sich auf die nächste Band zu freuen.

Ensiferum

Man könnte sie ja auch schon als Urgestein der Viking und Folk Metal Szene bezeichnen und so zeigten sie auch mit diesem Auftritt, was sie groß gemacht hat. Mitreißende Songs, coole Aktion auf der Bühne und dazu noch - die zum Glück schnell wieder belebten - Fans.

So macht es Spaß, so will man ein Live Konzert erleben!

Ihren letzten Song der einstündigen Show präsentierten sie mit riesigen Sombreros  - auch im düsteren Finnland versteht man Späßchen zu verbreiten.

Ensiferum Heidenfest 2013Ensiferum Heidenfest 2013Ensiferum Heidenfest 2013

Genialer Abschluss eines gelungenen Abends!

Fazit

An dieser Stelle ist es - leider mal wieder - nötig den Sound vom Saal des Postbahnhof mit missbilligenden Blicken und Worten zu erwähnen.
Der kommt leider nie über den Status "gerade noch durchschnittlich" hinaus. Im Verlauf des Abends regelte die Soundcrew einige Male nach, was ihn dann durchaus erträglich erscheinen ließ.
Vielleicht musste man sich den auch wieder nur einmal schön trinken.

Mal abgesehen vom übermäßigen Nebeleinsatz waren die Bühnenbeleuchtung- und Effekte ok.

Mit den Bands - kleiner Wermutstropfen Turisas wurde ja schon erwähnt - und vor allen auch den Fans und Metalheads vor der Bühne, war es ein genialer Abend und coole Live Aktion, die den Namen Heidenfest mehr als verdient.
Die knapp 30 Euro für die Karte waren bestens angelegt!

Gerne nächstes Mal in einer anderen Location, einige mit besseren Sound gibt es ja in Berlin.

In dem Sinne: Bis nächstes Jahr!

Keep On Rockin´!

Ron

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